Alle Beiträge von Nadine

Frühsommer

Vor Johanni bitt um Regen, nachher kommt er ungelegen.

Alte Bauernregel

Im Brachmonat, wie der Juni im Mittelalter genannt wurde, ist es Zeit, den Boden – die bisherige Brache – zu bearbeiten. Bauern sind am Heuen und die wertvollen Wildkräuter gewinnen an Kraft. Rotklee, Johanniskraut, Wucherblumen, Wiesenknopf, Bergwohlverleih (Arnika) und andere Sommerblumen öffnen ihre Knospen. Die Holunderblüten blühen wunderschön und lassen sich zu feinstem Holundersirup oder Holunderküchlein verarbeiten.

Die Erdbeeren reifen und wir gehen im Garten zu den etwas gemütlicheren Arbeiten über. Nachdem wir im Vollfrühling lange mit Aussäen, Ackern, Pflanzen beschäftigt waren, so widmen wir uns nun vor allem dem Giessen, Hacken und Nachdüngen.

Es ist Zeit für Folgesaaten von Karotten, Salaten, Rettichen, radieschen, Knollenfenchel usw. und das Auslichten bzw. Ausdünnen von zu dicht gesäten Keimlingen von Wurzelgemüse, Pflücksalaten.

Tipps zum Giessen:

  • Lieber weniger oft giessen, dafür aber länger und gründlich
  • bei Staunässe kann es zum Schimmeln oder Blattlausbefall kommen,
  • mit dem Finger die Bodenfeuchtigkeit ertasten – oberflächlich können sich Risse oder eine trockene Schicht zeigen, häufig ist aber nur wenige cm unter der Oberfläche die Erde noch feucht genug
  • nicht in der heissen Mittags-/Nachmittagszeit giessen > am besten am frühen Morgen oder am Abend, wenn es kühler ist
  • Pflanzen wie Bohnen, Tomaten, Auberginen, Peperoni oder Okra nicht über die Blätter giessen, sie bevorzugen bodennahe Bewässerung

Quelle: Storl, W-D. (2016). Der Selbstversorger. Mein Gartenjahr. GU Verlag

World Naked Gardening Day

Angenehme Leichtigkeit, kein Zwicken und Zwacken von zu enger oder unbequemer Kleidung, der Witterung ausgesetzt, voll und ganz inmitten der Natur.
Wir haben es probiert: nackt Gärtnern alias im Adam&Eva-Kleid Wiese mähen, Giessen, Ernten, Jäten. So viel sei gesagt: es war eine luftige und sehr befreiende Angelegenheit. Je nach anfallender Gartenarbeit kann es ohne Schutzkleidung unter Umständen auch nicht ganz ungefährlich sein… Stichwort: Mähen

Hinter der aussergewöhnlichen Idee steckt der World Naked Gardening Day, welcher immer am ersten Samstag im Mai stattfindet.
Dieser wurde 2005 von einer amerikanischen nudistischen Gruppierung ins Leben gerufen und steht für ein gesundes Körpergefühl, den Abbau von Scham und macht sich stark für die nicht-sexuelle Nackheit.

Wir finden die Idee super und rufen daher auf zu mehr Nacktheit!
Mach mit!

Facts:
Wann: Jeden 1. Samstag im Mai (oder wann immer dir danach ist)
Wo: In deinem Garten, auf deinem Balkon, weltweit
Warum: Jeder Mensch ist schön, nackt-sein ist schön

P.s.: Vorsicht bei Rosenpflege, Wiese mähen und Teich ausgraben – hier ist Schutzkleidung unumgänglich!

Vollfrühling

Der April macht, was er will.

Ja, das hat er uns dieses Jahr wirklich gezeigt. Nun sind wir aber ganz im Vollfrühling angekommen und schauen auf blühenden und teils bereits verblühten Löwenzahn, hören den Kuckuck und können bereits Fichtenhonig aus den jungen Fichtentrieben kochen.

Anhand dieser Beobachtungen nach dem Prinzip des phänologischen Jahreszeitenkalenders können wir den passenden Zeitpunkt für die einzelnen Gartenarbeiten finden.

Wenn das Schöllkraut blüht und die Buche saftige, grüne Blätter bekommt, müssen wir nun regelmässig den Beiwuchs hacken und zupfen, damit es unsere neuen Saaten nicht überwuchert.

Folgende Arbeiten sind im Vollfrühling zudem zu machen:

  • Saatkartoffen vorkeimen
  • Gemüse ins Freie säen: Karotten, Radieschen, Spinat, Mangold, Schnittsalate, Schwarzwurzeln, Somerrettich, Saatzwiebeln, Knackerbsen,…
  • Gemüse ins Freie pflanzen: Kopfsalate, Kohlrabi, Frühkohl und -wirz, Blumenkohl, Krautstiel, Schalotten, Brokkoli etc.
  • wärmeliebende Samen aussäen und drinnen anziehen: Salatgurken, Cornichons, Rondini, Zucchetti, Patisson, Stangenbohnen und diverse Kräuter wie Basilikum, Dill,…
  • ab Mai, insbesondere nach den Eisheiligen können dann die meisten Setzlinge ins Freie, so auch Tomaten, Auberginen, Zuchetti, Peperoni,…

Eine wundervolle Übersicht über die einzelnen Arbeiten und gespickt mit ganz vielen tollen Tipps und Tricks gibt der Jahresarbeitskalender für den Biogarten von Bioterra.

Riesen-Löwenzahn aus dem Neugarten.

Quelle: Storl, W-D. (2016). Der Selbstversorger. Mein Gartenjahr. GU Verlag und Winistörfer-Würsch & Roth-Vonarburg (2020). Jahresarbeitskalender für den Biogarten. Bioterra. 2. Auflage

Review Ethnobiologie-Symposium

Am 6. März 2021 hat das 12. Symposium des Netzwerk Ethnobiologie Schweiz online stattgefunden. Wir waren mit dabei!

Es gab spannende Vorträge über die Meisterwurz im Saas-Tal, Hexen und Heiler in Ostafrika, „Chuemönz und Rossampfere“ in Appenzell Innerhoden sowie „geschlagene“ Tapa auf Neukaledonien. Die Referenten haben sich mit der kulturellen, historischen oder auch medizinischen Nutzung von (Heil)Pflanzen beschäftigt. So wird die Meisterwurz bei Magen-Darm-Beschwerden, Erkältung, Husten und für Wunden eingesetzt aber auch zum Räuchern, um „unheil abzuwehren“ verwendet. Im Mittelalter bereits schrieb man ihr einen „ausziehenden Effekt“ zu, so soll sie Schleim und Eiter reduzieren können oder auch entgiftend sein.
In Ostafrika glaubt man daran, dass eine Behandlung bzw. Heilung einer Krankheit ohne gleichzeitige oder vorherige Heilung der Seele nicht möglich ist.

Wer sich tiefgehender mit dieser abwechslungsreichen Materie beschäftigen möchte, denen legen wir den BLOG zum Nachlesen von spannenden Beiträgen nahe.

Was ist denn überhaupt Ethnobiologie?

Die Ethnobiologie ist eine wissenschaftliche Disziplin, welche die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt im kulturellen Kontext erforscht.
Ethnobiolog*innen erforschen beispielsweise die Verwendung von Pflanzen und Tieren als Nahrung, Medizin, Werkstoff oder für rituelle Zwecke, sowie damit verbundene Werte, Vorstellungen, Klassifikationen und kulturgeschichtliche Prozesse. Die Ethnobiologie leistet einen wichtigen Beitrag zu Verständnis und Wertschätzung lokalen Wissens sowie kultureller und biologischer Vielfalt. (Quelle: ethnobiology.ch)

Samentauschbörse

Samstag, 6. März bis Sonntag, 21. März 2021

Ort: Bücherhalle (vis-à-vis Neubad)
Eintritt: Frei
Türöffnung: 08.45 bis 19.00 Uhr
Zum Facebook-Event

Foto: neubad.org

Im ehemaligen Barrierenwärterhaus beim Steghof/Neubad werden seit September 2018 Bücher getauscht. Während 14 Tagen kann dort nun auch Saatgut getauscht werden.

Bringe dein Saatgut in angeschriebenen Einzelportionen mit und lege es im Barrierenwärterhaus auf die bereitgestellten Tische. Das Häuschen ist täglich von 08.45 bis 19.00 Uhr geöffnet. Nur eine Person aufs Mal soll jeweils im Häuschen sein. Tausche massvoll und bleibe fair. Das in vielen Stunden Arbeit gesammelte wertvolle Saatgut soll an möglichst vielen Orten ausgesät werden können. Auf eine Kasse verzichten wir aus Sicherheitsgründen. Um die Kosten für die Flyer zu decken, kann gerne eine Überweisung an den Neugarten gemacht werden.

Das gebrachte Saatgut kann am Sonntag, 14. März bis 16.00 wieder abgeholt werden. Den Überschuss bewahrt wie bisher Tauschbörseninitiantin Karin Roth bis zur nächsten Samentauschbörse auf.

Wir freuen uns trotz den widrigen Umständen auf diesen etwas anderen Samentausch. Danke für dein Engagement, regional angepasstes Saatgut zu erhalten und zu teilen und so einen aktiven Beitrag an die Biodiversität zu leisten.

Im Namen der Mithelfer Bioterra Zentralschweiz, Ökoforum Luzern, Pro Specie Rara und dem Team Neugarten wünschen wir ein schönes und gut gedeihendes Gartenjahr. Bis zur nächsten Samentauschbörse 2022.

Erstfrühling

Wer dicke Erbsen und Möhren will essen, darf St. Gertrud (17. März) nicht vergessen.

Alte Bauernregel

Anhand des phänologischen Jahreszeitenkalenders orientieren wir uns an den Naturbeobachtungen, um den passenden Zeitpunkt von Gartenarbeiten zu finden.

Im Erstfrühling sehen wir die ersten Himmellsschlüssel, Buschwindröschen und die weisse Blütenpracht des Schlehdorns. Es folgen Forsythie und diverse Obstbäume mit ihren wundervollen Blüten.

Im Garten befreien wir die ersten Beete vom Wintermulch und starten mit leichter Auflockerung des Bodens. Als Direktsaat ins Freiland eignen sich nun robustes Wurzelgemüse wie Pastinake, Rüebli, Wurzelpeterli und Schwarzwurzel. Ins Freie dazu gesellen können sich auch Erbsen, Rettich, Radieschen, Spinat, Peterli und Kohlrabi – am besten alles im Sinne der Permakultur als Mischkultur angebaut. Dazu können wir wärmsten den Mischkultur-Schieber oder die neue App von Bioterra empfehlen.

Im Jungpflanzenfrühbeet (bei unser liebevoll genannt: Kindergarten) sind alle Blattkohl-Arten, Kopfsalat, Lauch, Mangold, Sellerie vor der nächtlichen Kälte im März besser geschützt.

Wärmebedürftiges Gemüse wie unsere mediterranen Freunde Tomate, Aubergine, Peperoni und Zucchini, kann in einem Gewächshaus (aus Glas oder mit durchsichtiger Folie) angezogen werden.

Nach und nach müssen die Pflänzchen ausgedünnt oder pikiert werden.

Quelle: Storl, W-D. (2016). Der Selbstversorger. Mein Gartenjahr. GU Verlag.

Offene Stelle

Die hoch angesehene (unbezahlte) Stelle zur Unterstützung der aktuellen Giessplan-Chefin Dolores ist vakant. Die Stelle als Co-Giessplan-Chef*in im Ausmass von etwa 1,8 Stellen% pro Woche ist per sofort offen.

Aufgaben zusammen mit Dolores:

  • Giessplan für das gesamte Gartenjahr erstellen
  • Lücken kontrollieren und mithilfe des Reservegiesser*innen-Pools auffüllen
  • Giess-Instruktionen selber durchführen oder planen und abdelegieren

Wir bieten dir:
Erfahrungsaufbau im Bereich Organisation sowie E-Mail- und Whatsapp- bzw. Signal-Verkehr, Möglichkeit zur Erhöhung des Selbstvertrauens durch „Sprechen vor Kleingruppen“ und „Kontaktaufnahme mit Fremden und Bekannten“ und zuguterletzt eine Stelle in einem aufgestellten, offenen Team von Gartenwütigen.

Bist du verlässlich, gut im Organisieren und übernimmst gern Verantwortung? Dann bist Du genau richtig für diesen wertvollen Job!

Melde dich via Kontaktformular.

Phänologische Jahreszeiten

Im Gegensatz zum astronomischen Kalender sind die phänologischen Jahreszeiten nicht an fixe Daten gebunden. Die Jahresabschnitte werden durch Beobachtungen aus der Natur bestimmt und können sich jedes Jahr ein wenig verschieben.

Der phänologische Kalender ist in zehn Phasen aufgeteilt:

  • Vorfrühling
  • Erstfrühling
  • Vollfrühling
  • Frühsommer
  • Hochsommer
  • Spätsommer
  • Frühherbst
  • Vollherbst
  • Spätherbst
  • Winterliche Ruhezeit

Jedes Jahr und auch jede Region haben ihren eigenen Charakter.
Die lilafarbenen Triebe der Brennesseln deuten darauf hin, dass es Zeit zum Umgraben und Düngen mit altem Kompost ist. Das blühende Wiesenschaumkraut sagt uns, dass die Aussaat der frostunempfindlichen Samen vor der Tür steht. Hahnenfuss und Wiesenkerbel sind am Blühen, der Löwenzahn wird zur wundervollen Pusteblume – dies ist die Jahreszeit, in der wir im Garten voll am Gange sind. Sind die Zugvögel zurück, die Apfelbäume am Blühen und das Vieh auf der Weide, blüht auch bald schon der Hollunder. Nacheinander folgen Erdbeer-, Himbeer- und Brombeerzeit, dann ist es soweit die Heilkräuterbüschel zusammenzustellen. Es folgen Kartoffelernte, Aussaat der Gründüngung und Auspflanzen der letzten Endivien und Kohlrabi. Bald schon wird der Wald bunt und es ist Pilz-Zeit.
Darauf folgt die winterliche Ruhezeit.

Quelle: Storl, W-D. (2016). Der Selbstversorger. Mein Gartenjahr. GU Verlag.

So vesuchen auch wir mit offenen Augen, Nasen und Ohren durch das Jahr zu gehen und lernen immer mehr dazu.

…im Einklang mit der Naturentwicklung im Jahresverlauf.

Wolf-Dieter Storl

Neugarten unter deinem Weihnachtsbaum

Ab 11. November im Paettern Kiosk (Neubad) erhältlich.

Kennst du schon unser neues Neugarten-Kräutersalz, die Lavendel-Badekugeln und das Kyphi-Räucherwerk? Diese sinnlichen Kreationen sind im Neugarten-Universum entstanden und ab 11. November beim Paettern Kiosk im Neubad erhältlich. Unsere handgemachten Kräuterprodukte bestehen zum Grossteil aus glücklichen Neugarten-Kräutern.

Neugarten-Kräutersalz – schmackhaft
Behutsam ausgewählte Kräuter, wie Rosmarin und Olivenkraut, in Symbiose mit feinstem Meersalz vereint zu einem schmackhaften Geschenk aus dem luzernischen Neugarten.

Lavendel Badekugeln
Lavendel-Badekugeln mit eigens destilliertem ätherischem Lavendelöl sorgen für angenehmen Badespass. Die Kugeln werden mit Neugarten-Kräutern hergestellt, sorgfältig in Handarbeit gerollt und liebevoll verpackt.

Kyphi Räucherkugeln – betörend
Diese altägyptische Räuchermischung lässt die Sorgen des Alltags vertreiben. Die Rohstoffe stammen teils aus dem Neugarten, teils aus eigener Wildsammlung. Der süss-aromatische Rauch eignet sich zur Entspannung, Meditation und Beduftung von Räumen. Die Kugeln wirken betörend, vermitteln Ruhe und Zufriedenheit und rufen angenehme Träume hervor.

Kontakt, Infos und Bestellungen:
Kreitlhex Badekugeln & Neugarten-Kräutersalz: E-Mail an bestellung (ät) neugarten.ch
Rhizomi Räucherwerk: E-Mail an info (ät) rhizomi.ch

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